An grossen Festivals kannst du dich verlieren
Ein nicht-kommerzielles Musikfestival soll den lange Zeit verrufenen Ort wiederbeleben. Das «anyone can play guitar festival» musste vom Hirschenpark weichen und fördert nun auf der Kleinen Schanze Nachwuchsbands.
Alle Jahre wieder, immer dann, wenn heisse Tage und laue Sommernächte bevorstehen, versuchen diverse Musikfestivals, sich gegenseitig den Rang abzulaufen. Das Zauberwort heisst «Open air» und sorgt für einen Konkurrenzkampf, der zusehends unerbittlicher geworden ist.
Vor diesem Hintergrund wirken jene Leute, die in Bern zum «anyone can play guitarfestival» bitten, wie die letzten Idealisten dieser Branche. Ihrem Konzept bleiben sie treu: Nachwuchsbands haben Auftrittsmöglichkeiten, der Eintritt ist gratis, und von omnipräsenter Zigaretten-Werbung kann schon gar keine Rede sein. Kein Wunder, dass unter diesen Umständen auch die Stadt Bern nicht abseits stehen will. «Das ist eine echte Alternative zum kommerziellen Festivalrummel», begründet Jonathan Gimmel von der Abteilung für Kulturelles das finanzielle Engagement der Stadt.
Neuer Ort, an dem «die Berner Musikszene gefördert wird» (Gimmel), ist der Pavillon auf der Kleinen Schanze. Dort treten heute Bands wie «The Noses», «The Cardinals», «Overdrive meets Space» und «Les Radiateurs» auf. Ein Bar- und ein Grillbetrieb vervollständigen das Angebot. Zudem sorgt ein Luftgitarrenwettbewerb für die nötige Unterhaltung. Nach dem Motto: «Bringe dein Lieblingstape von REM oder Simple Minds mit und versuche dich auf einer Bühne an einer imaginären Gitarre». Schliesslich können ja alle Gitarre spielen . . .
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