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Ins Räderwerk der Macht greifen

Das Worber Parlament hat gestern Abend Jonathan Gimmel zu seinem Präsidenten gewählt. Der 28-Jährige betrachtet dies als Zeichen, dass Junge in der Politik einen grösseren Stellenwert bekommen.

Am Anfang stand der Ärger. Als Halbwüchsiger ärgerte sich Jonathan Gimmel darüber, dass nur «mittelalterliche Menschen» Politik machen. Als junger Mann wagte er sich auf die politische Bühne - und hatte Erfolg: Er stand bei der Gründung des Jugendparlamentes Pate, wurde vor fünf Jahren ins Gemeindeparlament gewählt, übernahm vor zwei Jahren den Vorsitz der Freien Wähler und erklomm gestern Abend den Sessel des höchsten Worbers Als bisher jüngster Präsident wird der 28-Jährige das Parlament ins neue Jahrtausend führen. Die Wahl ist für ihn persönliche Ehre und ein Zeichen zugleich, dass «Junge einen grösseren Stellenwert in der Politik bekommen».

Jonathan Gimmel ist ein durch und durch politischer Mensch. Nein, er sei nicht ehrgeizig, sagter betont zurückhaltend. «Das tönt egozentrisch.» Er sei lediglich «sehr zielorientiert». Sein Ziel sei, primär jenen zu dienen, die ihn gewählt hätten - und nicht sich selber. Und in bester Politikermanier fährt er fort: «Politik ist nicht mein einziger Lebensinhalt. Ich könnte zweifellos ohne leben.» Er betrachte Politik viel mehr als Instrument, seine Lebenshaltung einzubringen.Deshalb könne er auch kein Karriereziel nennen, gibt er sich diplomatisch. «Ich will zurzeit keine bestimmtes Amt erlangen, sonst müsste ich Partei wechseln», denkt der Präsident der Freien Wähler laut. So kurz vor den Gemeindewahlen, die nächsten Herbst stattfinden werden, wäre dies nicht opportun. Das sagt ihm sein politischer Instinkt. Und über Traumämter mag er nicht sprechen. Das ist ihm zu privat. Und zu wenig greifbar. Nur soviel: «Ich träume davon, meine Kompetenzen gewinnbringend einzusetzen.»

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