New Public Management in der Jugendarbeit: Bessere Kontrolle über Leistungsverträge?
Jugendarbeit unter Leistungsdruck - auch ausserhalb des Treffs
Nach einer längeren "Sendepause" ist der Jugendtreff im Bauernhaus wieder geöffnet. Öffnen soll sich aber auch die Jugendarbeit, die künftig beweisen muss, wo und wie es sie braucht.
Will Jugendarbeit effizient sein, genügen ein paar
papierene Konzeptes lustige Ideen und ein wenig Action nicht mehr. Stattdessen
sind Fakten und Zahlen gefragt, die Rechenschaft über die Leistungen der
Jugendarbeit ablegen. In Worb laufen denn auch erste Vorbereitungen für ein
Konzept, das genau definiert, welche Leistung die Gemeinde von der Jugendarbeit
erwartet und wie viel diese kosten soll. Getreu den Grundsätzen von New Public
Management wird der Jugendarbeit mehr Autonomie zugesprochen, gleichzeitig muss
sie aber einen Leistungsauftrag erfüllen. Bloss: Erfolg in der Jugendarbeit ist
nicht leicht messbar. Der Gemeinderat zieht deshalb einen externen Berater bei,
der helfen soll, einen Kriterienkatalog aufzustellen. Kriterien, die zur
Leistungskontrolle notwendig sind.
Ausserdem
zeichnete sich eine Lücke in der Betreuung ab: Jugendarbeiter Daniel Reinhard
kompensierte seine Überstunden und fiel während zweier Monate aus. Er hat seine
Stelle unterdessen gekündigt. «Sozialarbeiter wechseln häufig ihre Stelle»,
weiss Parlamentarier und Tjwo-Vizepräsident Jonathan Gimmel. Was einer
kontinuierlichen Betreuung der Jugendlichen natürlich auch abträglich ist. Dass
sich immer weniger Jugendliche für den Treff interessieren, schreibt Gimmel
aber nicht allein den ständigen Wechseln im Betreuerteam zu, sondern ortet die
Gründe für das Desinteresse auch im veränderten Freizeitverhalten der Jungen.
Ein Teil der Jungen wünsche sich Treffpunkte, andere interessierten sich
vielleicht stärker für «coole Läden» im Dorf oder wünschten mehr Mitsprache in
der Gemeinde. Der Jugendtreff muss aber - laut Gimmel - allen offenstehen.
Zum Artikel: Jugendarbeit unter Leistungsdruck
< Zurück