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Vorwärts auf dem Weg zurück zur Jugend

Vermehrt auf die Bedürfnisse der Jugendlichen zugeschnitten und klarer organisiert soll die Worber Jugendarbeit werden. 40 000 Franken kostet dieser Kurswechsel — zuviel, befindet der Gemeinderat.

Eigentlich wollen die Verantwortlichen der Worber Jugendarbeit vor allem eines: den Worber Jugendlichen Freizeitgestaltung und Beratung anbieten, welche diese auch wirklich interessiert. Doch in der Diskussion um die künftige Gestaltung dieses Angebotes tönt es gegenwärtig wie in der Chefetage eines Grosskonzerns: von «Vernetzen» ist da die Rede, von «Entflechten», «einfacheren Strukturen» oder von «Controlling».

Künftig soll nämlich die Jugendarbeit übersichtlicher, praxisnäher und somit für alle befriedigender sein, sprich: Es soll klar geregelt sein, wer was wie entscheiden kann oder muss; welche Aufgaben der Gemeinderat den Jugendarbeit-Verantwortliche offiziell überträgt.

Allerdings: 40 000 Franken kosten die Bemühungen, die jetzt unübersichtliche Situation zu entflechten. Das schien dem Gemeinderat gar arg viel; er hat das Projekt letzte Woche an die Verantwortlichen zurückgewiesen. Mehr als 25 000 Franken lägen angesichts der finanziellen Verhältnisse momentan nicht drin. «Wir wollen nicht auf Kosten der Jugendarbeit sparen», betont Gemeindepräsident Peter Bernasconi, im Gegenteil: «Wir stehen voll hinter der Neuorganisation».

Frischer Wind 

Seit gestern Montag weht frischer Wind im Jugendtreff, Kilian Widmer ist als neuer Jugendarbeiter eingezogen; Daniel Reinhard hatte aus beruflichen Gründen gekündigt. Widmer leitet künftig die Geschicke des Treffs und der offenen Jugendarbeit zusammen mit Franziska Wetli. 

Älteren sind Zigaretten und Wein oder Bier erlaubt. «Bis zur letzten Konsequenz werde bei illegalen Drogen vorgegangen: «Da ziehen wir wenn nötig auch die Polizei bei», betont Jonathan Gimmel. Vermehrt führe der TJWO jetzt auch Aktionen im Dorfzentrum der 11000-Einwohner-Gemeinde Worb durch: etwa mit einer Art «Spielbus», mit einer Schulaktion in Rüfenacht, mit der Zeltaktion, die kürzlich im Schulhaus Worbboden zum Jonglieren, zu Videos und Graffitisprayen und anderem eingeladen habe. «Wir wollen die Leute nicht mehr holen — also gehen wir zu ihnen», beschreibt Gimmel den Weg der Jugendarbeit zurück zur Jugend.

Zum Artikel: Vorwärts auf dem Weg zurück zur Jugend

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