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Was manchen Polit-Schrott ist, stellen andere auf den Sockel

Im Metallgarten, umzingelt von skurrilsten Eisenplastiken des Künstlers Roger Bertsch, rangen acht Kandidierende um die Wählergunst. Und sie verheimlichten nicht, was (oder wen) auf den Schrotthaufen wünschten. 

Doch das FPS-Steckenpferd, die automobile Freiheit, konnte Marc Wermuth halt auch nicht ganz im Zaume halten: "Der autofreie Sonntag war eine bodenlose Frechheit", wiederholte er die Stimme seiner Partei - und stempelte sich damit gleich selber zum hoffnungslosen Aussenseiter im Metallgarten. Endgültig ins "Out" manövrierte sich der Gymnasiast mit der Behauptung, dass jeder Arbeit findet, der wirklich will. 

Sitznachbar Jonathan Gimmel, der ehrgeizige Jungpolitiker der Freien Wähler, wich kurz von der politischen Korrektheit ab und verdrehte die Augen. Seine Retourkutsche formulierte er entsprechend forsch: "Ich würde die wahnsinnige Idee der Freiheitspartei zum Ausbau der Schiessanlage Lehn auf den Schrotthaufen werfen." 

Jonathan Gimmel scheute keine Gelegenheit, das Publikum erfrischend-frech zu strapazieren: Einen Investitionsfonds für initiative Unternehmen oder eben das «creativelab», der veränderbare und mietbare Gewerberaum schlug er dem erstaunten Publikum als Mittel gegen grassierende Arbeitslosigkeit vor. Weniger neumödisch denn bodenständig blieben da SVP und FDP: Hauser will keine Experimente, sondern fordert die Vergabe von Arbeiten ans einheimische Gewerbe. Und zwar ohne, «dass immer alle gleich von Baufilz reden». An den Spielregeln der freien Marktwirtschaft will Niklaus Mayer nicht rütteln, doch «das Dorf-Gewerbe muss berücksichtigt werden». Sozialdemokratin Schilt möchte da lieber mal die kantonale Wirtschaftsförderung etwas schubsen. Ob denn wirklich die Gemeinde zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit gefordert sei, wagte EDU-Mann Ochsenbein zu zweifeln.

Zum Artikel: Auf den Sockel stellen

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